Die Hoffnung auf Besserung in den nächsten Spielen, die ich im letzten Bericht angekündigt hatte, erfüllte sich leider nicht.

Die 1. Mannschaft hatte am 2. Doppelspiel-Wochenende ihr einziges Heimspiel. Gerhard hatte wieder alles gut vorbereitet, und wir spielten in der Mensa der OGTS. Das Beste an diesem Wochenende war eindeutig unser spitzenmäßiges Verpflegungsangebot. Dafür an dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön an alle Spielerinnen beider Mannschaften. Zuerst kam Verwirrung auf, als der Schiedsrichter (Sterley) nicht eintrudelte. Er war telefonisch ebenso wenig erreichbar wie der Turnierleiter. Da Rüdiger Schäfer seine Frau Anke zum Spiel gebracht hatte, fungierte er provisorisch als Ersatz-Schiri und sagte seine “theoretische Befangenheit“ natürlich an. Der Schiri kam auch am Sonntag nicht und so sparten alle 4 Mannschaften eine Menge Geld, was alle wohlwollend in Kauf nahmen. Im Samstagspiel gegen Mühlheim brachten wir eine ordentliche Aufstellung ans Brett. Dennoch sprangen am Ende nur 3 enttäuschende Remis (Anke, Dietlind, Christine) heraus. Im Sonntagsspiel gegen Wattenscheid schien es besser zu laufen. Aber nachdem dann unerwartet die beiden letzten Bretter einbrachen, gab es mit 2:4 die nächste Niederlage. Britta (Sieg) sowie Dietlind und Karina (Remis) holten die Punkte.

In der Einzelrunde gegen unseren Reisepartner Doppelbauer Kiel setze sich das Drama fort. Wir traten nur zu fünft an. Dietlind in klar besserer Stellung und Britta in etwas gedrückter Stellung stellten beide ohne Not die Damen ein. Anke konnte mit 1 Springer mehr nicht gewinnen und holte den einzigen halben Punkt. Mit 0,5:5,5 fiel die Niederlage deutlich zu hoch aus.

In der letzten Doppelrunde mussten wir nach Münster fahren. Wir standen hoffnungslos auf dem letzten Tabellenplatz und hatten lediglich die utopische, theoretische Chance, uns mit zwei 6:0 Kantersiegen auf den 6. und rettenden Platz zu hieven. Dies scheiterte schon mal daran, dass wir wieder nur zu fünft antreten konnten. Das Samstagspiel gegen Münster begann damit, dass wir zum falschen Spiellokal fuhren. Die Email-Info des Gastgebers war bei Gerhard offensichtlich untergegangen. Aber es ging nicht nur uns so. Auch Delmenhorst und der Schiedsrichter fuhren erst einmal zum falschen Spiellokal. Wir spielten in den Nebenräumen einer Fußballturnhalle. Es war ein lautstarkes Jugendspiel in Gange, das durch zusätzliche ebenso lautstarke Lautsprecheransagen untermauert wurde. Die Gastgeber meinten, dass es gleich vorbei sei. Das „gleich“ dauerte dann gute 3 Stunden, außerdem war es kalt und zog an allen Ecken und Enden. Als meine Partie beendet war (nach ca. 2 Stunden), fragte mich meine Gegnerin, ob sie die Heizung neben unserem Tisch aufdrehen soll??? Auf Nachfrage beim Schiri zuckte der auch nur mit den Schultern und meinte, er könne nichts machen. Wofür bezahlen wir eigentlich die Schiedsrichter (jede Mannschaft bezahlte 81€)? Dagmar kam mit dem Lärm gar nicht klar und verlor trotz sehr guter Stellung. Britta spielte Remis, nachdem sie in einer scharfen Eröffnungsvariante ihre Gegnerin ins Grübeln brachte, dann aber die Stellung verflachen ließ. Auch Katja hatte eine Gewinnstellung auf dem Brett, wusste nur nicht, wie sie es gewinnen konnte und spielte Remis. Durch ein weiteres Remis von Christine, sowie einen Sieg von Anke schafften wir ein 2,5:2,5. Der kampflose Verlustpunkt war dann also das Zünglein an der Waage und besiegelte unsere 6. Niederlage in Folge. Am Sonntag ging es dann wieder ins ursprüngliche Spiellokal und die Zeitumstellung machte allen zu schaffen, denn wir saßen im Prinzip um 8 Uhr am Brett! Da es die letzte Runde war, konnten wir nicht später anfangen. Gegen Delmenhorst stand es bereits zu Beginn 1:1 wegen eines freigelassenen Brettes auf beiden Seiten, danach spielte Christine recht schnell Remis, was in ihrer positionell schlechteren Stellung ganz gut war. Katja hat einfach einen Zug ausgelassen und stand mit 1 Turm minus da, was natürlich nicht zu halten war. Auch Anke steuerte ein Remis bei. Dagmar kämpfte sehr, sehr lange, lehnte Remis ab und erspielte sich eine Gewinnstellung,  die sie dann leider zum Verlust verdarb. 2:4 und mit 0 Mannschaftspunkten abgestiegen! Am Wochenende besuchte uns kein Geringerer als Malte Ibs, der Vorsitzende der Deutschen Schachjugend. Er drückte uns fleißig die Daumen, aber sein Resümee fasst unsere Saison kurz und bündig zusammen: “Wir sammeln zu wenig von dem ein, was auf den Brettern herumsteht.“

2. Frauen-Bundesliga, Staffel West

Die 2. Mannschaft musste in der 3. Runde gegen HSK 3 ran. Es kam zu der Seltenheit, dass Carmen (1. Runde Brett 3, 3. Runde Brett 4) zum 2. Mal gegen dieselbe Spielerin in einer Saison antreten musste. Auch HSK 3 war für uns zu stark, wir verloren mit 0,5:3,5. Das halbe Ehrenpünktchen holte Ute. Die 4. Runde war in Greifswald beim SV Gryps und wir konnten nur 3 Spielerinnen aufbieten. Der Gastgeber brachte es leider fertig, gar nur mit 2 Spielerinnen anzutreten. Während Ute und Kim ihre Partien gewannen, gewann Katrin kampflos und es gab mit 3:0 den ersten Sieg der Saison. In der 5. und letzten Runde waren wir Gastgeber für Ludwigslust, die noch auf dem Klassenerhalt bringenden 4. Platz standen. Wir lagen auf dem 5. Platz, was den Abstieg bedeuten sollte. Mit einem 3:1-Sieg aus eigener Kraft konnten wir die Klasse halten. Leider ging auch dieses Vorhaben daneben, wir waren an allen 4 Brettern nominell leicht unterlegen. Ute spielte remis und Carmen gewann, während wir die Partien an den ersten beiden Brettern verloren. Das war leider etwas zu wenig für den Klassenerhalt.

Frauen-Regionalliga, Staffel Nord-Ost

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